Deutsche Meisterschaften WA 2015

NEUMARKT/RAUBLING Die Deutsche Meisterschaft als Krönung der Saison: so war es auch für die drei Neumarkter Teilnehmer an den Deutschen Meisterschaften WA im oberbayerischen Raubling: Andrea Lerzer, Alexander Nißlbeck und Patrick Rackl zeigten hervorragende Leistungen und konnten sich hervorragend platzieren, Andrea Lerzer schaffte sogar den Einzug ins Viertelfinale.

Raubling in Oberbayern war diesmal die Anlaufstation für über 700 Bogenschützen, die besten aus ganz Deutschland, um sich bei den Deutschen Meisterschaften WA miteinander zu messen. 60 Scheiben auf zwei direkt miteinander verbunden Sportplätzen vor der Kulisse des Wendelsteins und eine perfekte Ausrichtung durch die Raublinger Bogenschützen, das war schon etwas besonderes – und drei Neumarkter waren mitten drin. Die Raublinger Bogenschützen gaben sich alle Mühe, um ihre Gäste eine perfekte Plattform für tolle Wettkämpfe zu bieten. Nicht nur das Wettkampffeld war mit 60 Scheiben imposant, auch wurde eine große Bühne für die Siegerehrung aufgebaut, es gab etliche Bogenhändler, die ausstellten, die Final-Wettkämpfe wurden für die zahlreichen Zuschauer moderiert und zum Abschluss eines jeden Wettkampftages spielte eine Blaskapelle für die Sieger und  Teilnehmer.

Gleich am Freitag startete die Erfahrenste aus der Reihe der Neumarkter Teilnehmer: Andrea Lerzer. Sie legte heuer bereits eine Bomben-Saison hin, holte im Sommer bereits zwei bayerische Meistertitel und wollte natürlich auch auf nationaler Ebene im vorderen Bereich dabei sein. Ganz klar außen vor in der Damenkonkurrenz sind die fünf Nationalkaderschützinnen, die auch international sehr erfolgreich sind und ihr Hobby als Profis ausüben. Ihnen gehörte natürlich im Vorkampf die Spitze, doch gleich dahinter war Andrea Lerzer in Top-Form. Mit 611 Ringen stellte sie nicht nur eine neue persönliche Bestleistung auf, sondern landete auf Rang sieben von insgesamt 40 Teilnehmerinnen. Nun sollte es weitergehen, das persönliche Ziel des Tages zu erreichen: Viertel-Finale und damit unter die besten Acht. Im 16tel-Finale hatte ihre Gegnerin keine Chance und auch wenn sie sich im Achtelfinale recht mühen musste und sogar einen Stechschuß benötigte, so war Andrea Lerzer an diesem Tag immer souverän in ihrem Wettkampf unterwegs und das große Ziel war geschafft: Viertel-Finale! Nun waren die Gegner richtige Granaten: Andrea Lerzer musste gegen Elena Richter, eine Woche zuvor noch Dritte beim Weltcup in Polen, ran. Sicht nicht mit 6:0 gegschlagen geben, so war die Devise nun, sondern der großen Favoritin eventuell einen Satz abzunehmen. Das Publikum stand hinter der Neumarkterin und alle waren gespannt auf den Ausgang dieses Duells. Doch auch Elena Richter wusste, dass Andrea Lerzer keine angenehme Gegnerin ist und sie sehr gut schießen muss – und  sie tat es. Im dritten Satz setzte sie drei Zehner trocken in die Mitte der Scheibe, da konnte auch Andrea Lerzer mit sehr guten 10, 9 und nochmals 9 nicht mithalten und schied in einem klasse Match aus. Elena Richter wurde später neue Deutsche Meisterin.

Sehr erfreulich auch, dass sich zwei große Nachwuchstalente der Neumarkter Bogenschützen für diese Meisterschaft qualifizierten: Patrick Rackl und Alexander Nißlbeck, beide in der Jugendklasse und Alexander Nißlbeck immerhin angereist als amtierender Bayerischer Meister. Beide kämpften am Anfang etwas mit der Nervosität, doch sie kamen in den Wettkampf. 70 Mitstreiter gab es in ihrer Altersklasse, eine wahnsinnige Flut an Talenten. Am Ende der Vorrunde rangierte Alexander Nißlbeck auf einem hervorragenden elften Rang und erzielte mit 621 Ringen das zweitbeste Ergebnis seiner noch jungen Karriere. Patrick Rackl erreichte ebenfalls sehr gute 599 Ringe und war als 27. sicher für das Finale der besten 32 qualifiziert. In Runde eins war dann leider gleich Endstation für den jungen Staufer Patrick Rackl, sein Gegner präsentierte sich in Top-Form und konnte im weiteren Verlauf des Wettbewerbs den deutschen Meistertitel erringen. Alexander Nißlbeck überstand die erste Runde locker, doch dann kam es zum innerbayerischen Duell mit Moritz Wieser aus Tacherting. Der junge Oberbayer war schon öfter Konkurrent von Nißlbeck und ging oft als Verlierer vom Platz, doch an diesem Tag schoss er den Wettkampf seines Lebens und daran scheiterte leider auch Alexander Nißlbeck. Wieser wurde Deutscher Vizemeister und Alexander Nißlbeck schloss den Wettkampf als Neunter der Gesamtwertung ab.